Bruchstück Nr. 32

Ein Teil scheint aus dem Ganzen herausgebrochen, die obere Kante unregelmäßig, die Oberfläche rau und von Rissen durchzogen. In kräftigen Blau-, Gelb- und Betontönen zeigt Bruchstück Nr. 32 ein Raster aus Farbflächen, das an architektonische Strukturen erinnert und dennoch bewusst unvollständig bleibt.

Das Werk stammt aus der Serie Bruchstücke, die im künstlerischen Schaffen der Künstlerin Juli Schupa von Beginn an einen zentralen Platz einnimmt. Charakteristisch für diese Arbeiten ist die unvollständige rechteckige Form, als wäre ein Teil des Werkes herausgebrochen. Dieses bewusste „Fehlen“ ist gestalterisches und inhaltliches Element: Der Bruch verweist auf das Unvollkommene, auf Veränderung und auf den Mut, gewohnte Grenzen zu überschreiten oder übliche Konventionen zu verlassen.  

Innerhalb der Ausstellung "Der erste Schritt" verweist dieses Werk auf den Anfang: Auf den Moment, in dem Neues gewagt wird und Brüche nicht als Makel, sondern als notwendiger Teil des Werdens verstanden werden.