Jea Pics - I am not here
Die Kunstwerke der Künstlerin Jea Pics aus Leipzig zeigen, wie es sich anfühlt, wenn man am liebsten nicht mehr da sein möchte, sich unsichtbar machen möchte.
Die Werke sind Teil des neuen Buches “Sein oder Nichtsein - Suizid in Wissenschaft und Kunst”, welches im Verlag Edition Outbird erscheint.
Die Anthologie, herausgegeben von Dr. Katherina Heinrichs und Prof. Dr. Jörg Vögele, vermittelt eindrucksvoll, wie einerseits vielfältig und andererseits wie endgültig der Themenkomplex Selbstmord ist. Erschütterung und Fassungslosigkeit, persönliche Berichte von Betroffenen und Überlebenden, verschiedene wissenschaftliche und künstlerische Facetten - so wie die Werke von Jea Pics und das Titelbild von Holger Much - zeigen die Vielfältigkeit dieses traurigen Themas.
I am not here
Diese Bilderserie porträtiert eine Person durch den Blick auf ihr Innenleben: Ausschnitte aus ihrem Leben in Form von Orten, Gegenständen, Details und auch Porträts, aber immer so, dass kein Gesicht zu erkennen ist.
Diese Sammlung zusammengenommen formt ein Mosaik des Innenlebens dieser Person, die zwischen Realität und Digitalem existiert. Geboren wird dieses Gefühl des Nicht-Existierens aus dem Wunsch, in einer Welt, in der Sichtbarkeit und Gesehen-Werden ständig erzwungen und erfasst wird, real und digital, präsent und biometrisch, sich zu entziehen um sich zu schützen.
Das Äußere kann nie ein vollständiges Bild eines Individuums darstellen, und dennoch scheint die heutige Welt besessen davon. So erscheint die Person digital verfremdet, ohne Gesicht, im Widerstand auf sich zurückgeworfen, um das eigene Ich zu schützen.
Ausstellung in der Galerie
Die Ausstellung ist in der Galerie und hier im Shop vom 08. September bis 24. September 2022 zu sehen.
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Über Jea Pics
Künstlerin Jeannine Völkel alias Jea Pics lebt in Leipzig. Ihre Leidenschaft gilt seit vielen Jahren der digitalen Bildgestaltung und künstlerischen Fotografie.
Dabei interessiert sie sich besonders für den Menschen im Zwiespalt zwischen Wirklichkeit und digitaler Welt. Ihre oft düsteren Werken erstellt sie meist digital. Darin verfremdet sie die Realität in eine surreale Form und verleiht den Dingen ein neues Gefühl, den Fokus ganz auf ihre Botschaft gerichtet.
Durch die langjährige Verbundenheit zur Schwarzen Szene ist und bleibt ihr das WGT ein Herzensthema. Dabei gelingen ihr als zurückhaltende und respektvolle Beobachterin besonders ausdrucksvolle Porträts.